Freitag, 26. August 2011

Angst und Scham

Egal wie ich es drehe und wende, egal wie ich auch nur die nähere Zukunft, geschweige denn die weitere mir versuche Vorzustellen, es bleibt als Hauptgefühl die Angst. Die zweite große Konstante in meinem Gefühlschaos ist die Scham, die mich städig begleitet. Ich schäme mich dafür, dass ich nicht normal bin. Ich schäme mich dafür, dass ich mich selbst befriedige, während ich mir vostelle eine Frau zu sein. Ich schäme mich sowas anderen und auch mir einzugestehen.

Warum gibt es keine Pille, die mich normal werden lässt. Ich würde ja gerne Lust empfinden, wenn ich mit meiner Freundin verkehre, aber so sehr ich mir es wünsche, es ist nicht so.

Ich habe Angst, niemals zu wissen wer ich wirklich bin. Ich Angst vor egal welchem Weg.
Sowie ich mir in Gedanken eingestehe, dass ich lieber weiblich wäre, kommt gleichzeitig das Gefühl auf: Was wenn ich mir doch nur alles einbilde? Vielleicht sind ja nur Hormone oder Gene dran schuld und man kann es behandeln? Immerhin habe ich doch vom Verhalten  ja doch einiges männliches und ich habe doch auch viele Jahre gut als Mann gelebt.
Kurz darauf kommt aber wieder die Sehnsucht nach einem weiblichen Körper. Dann überlege ich mir, ob es für mich nicht doch gut wäre den Weg der Transition zu gehen. Doch auch hier kommt große Angst auf: Wie soll ich den Weg durchstehen, wenn ich bis heute nie in weiblicher Kleidung rumgelaufen bin? Wie könnte ich mein männliches Gesicht so hinbekommen, dass es als weiblich durchgeht und erst die Stimme, die alles andere als weiblich klingt. Mein so schön aufgebautes Leben zerbricht an dem. Dann bleibt die Angst vor dem, wie ich am "Schluss" aussähe. Ich habe leider neben extrem schönen ehemals transsexuellen Frauen leider auch einige Bilder gesehen, wo ich Probleme hätte mit solch einem Körper zu leben. Ich kann die Betroffenen nur Bewundern ihren Weg geangen zu sein, aber ich gebe trotzdem zu, dass ich gerne "echt" weiblich aussehen würde und einigen Frauen sieht man ihre männliche Vergangenheit einfach sehr stark an.

Dazu kommt die Frage: Ist mein Verhalten wirklich weiblich genug. Ich habe zwar schon immer Verhaltensweisen gezeigt, die eher "nicht-männlich" waren, aber halt auch nicht unbedingt weiblich. Ich bin in manchen Bereichen einfach eher männlich. In Anderen dagegen wiederum würde ich mir wünschen, ich könnte sofort meine weiblichere Seite zeigen. Mein bisheriges Leben verlief irgendwo im geschlechtsindifferenten Raum.

Ich muss leider zugeben, dass ich mir derzeit eine Zukunft weder als Mann, noch als Frau vorstellen kann und das macht mir erst recht Angst.

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